Im Jahre 1905 wurde der Verein SK Kotva unter dem neuen Namen AFK Vrsovice beim K. u. K. Stadthalter registriert und beim Tschechischen Fußballbund angemeldet. Die Farben von der neuen Mannschaft waren grün und weiß. In den Jahren 1906 bis 1908 trug die Mannschaft einige Wettkämpfe aus und es wurde eine Statistik über gewonne Spiele und auch über das Torverhältnis geführt. Seit dem Jahr 1909 hatte die Mannschaft den ersten fixen Trainer mit monatlichen Lohn und im Jahr 1912 erfüllte sich ein Traum aller Mitglieder des Vereines: ein Stück Land wurde von einer Firma und der Bürgersparkasse (Obcanska zalozna) gekauft und einen Fußballplatz bei der Vrsovicer Kaserne gebaut. In diesem Jahr erreichte die Manschaft auch den ersten historischen Sieg gegen den AC Sparta mit 2:0. Im Jahr 1914, genau am 19.8., wurde der neue Fußballplatz (in der Nähe des heutigen) eröffnet und "Dolicek" ("Mulde") benannt. Auf diesem Fußballplatz wurde auch zum ersten Mal Slavia Prag mit 1:0 besiegt. <br /><br /> Während des ersten Weltkrieg wurde die Mannschaft im Jahr 1915 aus der 2. Prager Meisterklasse abgemeldet, weil fast alle Fußballspieler einrückten. Schrittweise wurde der Kader aber wieder ergänzt und im Jahr 1917 trug die Mannschaft das erste internationale Freundschaftsspiel aus und im Jahr 1918, im letzten Meisterwettbewerb von Österreich-Ungarn, belegte der AFK Vrsovice den dritten Platz hinter Slavia Prag und Sparta Prag. In den ersten Jahren der Tschechoslowakischen Republik steht der AFK Vrsovice immer im Spitzenfeld der Tabelle und manche Fußballspieler sind Stammspieler der Nationalelf. Im Jahr 1923 wechselten viele Fußballspieler von AFK zu finanzstärkeren Klubs. Trotzdem hat die Mannschaft im Jahr 1924, in dem der Profifussbal in der Tschechoslowakei offiziell eingeführt wurde, darauf 13 Profis und im Jahr 1925, nach der Konstituierung der Liga, spielte Vrsovice das erste Ligaspiel: der SK Nusle wurde in Nusle mit 4:3 besiegt. <br /><br /> Denkwürdig war auch das Jahr 1927: der AFK Vrsovice brach zu einer "Auslandstournee" nach Australien auf. Da es auch um die Repräsentation der Tschechoslowakei ging, wurde der Name "Bohemians" ("Böhmen"-"Tschechen") gewählt. Während der gesamten Reise spielte die Mannschaft 20 Spiele mit der Bilanz 15-2-3 und dem Torverhältnis 94:50. Der Erfolg in Australien ermöglichte dem Verein den Name Bohemians zu behalten. Das lebende Känguruh, das die Teilnehmer für den Prager Tiergarten brachten, wurde als Klubwappen ausgewählt. <br /><br /> Die Mannschaft war auch weiterhin erfolgreich. Beim Spiel gegen Sparta Prag war das Stadion mehr als ausverkauft, ein neues Stadion wurde geplant. Bald wurde die Planung Wirklichkeit, Herr Danner, Direktor der Vrsovicer Sparkasse, ließ das Stadion für 18000 Zuschauer ausbauen. Das Stadion "Novy dolicek" ("Neue Mulde") wurde am 27. März 1932 eröffnet. Im selben Jahr, 30 Jahre nach der Gründung des Vereins, stieg der Klub zum ersten Mal aus der obersten Spielklasse ab und blieb bis zum Jahr 1940 in der 2. Liga. In diesem Jahr stieg AFK endlich wieder auf. Die Mannschaft spielte im Großen und Ganzen gut, trotzdem musste sie regelmäßig in den Relegationsspielen um den Klassenerhalt kämpfen, war dort aber immer erfolgreich. <br /><br /> In der Mannschaft waren viele junge Spieler, die in den kommenden Jahren nicht nur im Team von Vrsovice ein Begriff waren, sondern auch in der tschechoslowakischen Nationalmannschaft. Im Jahr 1949 wurde von der Politik entschieden, dass der Klub den Namen "Bohemians" aufgeben und sich von nun an "Zeleznicari" ("Eisenbahner") nennen muss. <br /><br /> Ab dem Jahr 1950 wurde begonnen das Stadion schrittweise umzubauen, neues Gras wurde verlegt und im Jahr 1955 Flutlicht installiert. Für die Mannschaft wechselten sich gute und schlechte Zeiten ab, langsam aber formierte sich eine neue Garnitur von Spielern unter Trainer Rubas und im Jahr 1958 stieg das Team endlich in die 1. Liga auf. Bis zum Jahr 1964 spielte Bohemka sehr schönen Erstligafußball, dann folgte allerdings der Abgang vieler erfahrener Fußballspieler und des Trainers, die Konsequenz daraus zeigt sich im Jahr 1965 mit dem Abstieg in die 2. Liga. Als einzige positive Entwicklung für den Klub in diesem Jahr, war nur die Rückkehr zum Mannschaftsnamen Bohemians. Die Rückkehr von Trainer Rubas stabilisierte die Mannschaft und sie kehrte nach einem historischen 2:0 Gewinn in Kladno in die 1. Liga zurück. <br /><br /> Im Jahr 1967 spielte im Ligaspiel gegen Teplitz das erste Mal ein Nachwuchsspieler von Bohemians mit dem Namen Antonin Panenka unter der Führung des Trainers Rubas. Im selben Jahr begann der Ausbau der Haupttribüne des Stadions. Die miserablen Trainingbedingungen waren eine der Ursachen für die schlechten Leistungen der Mannschaft, die in den nächsten Jahren abwechselnd auf- und abstieg. <br /><br /> Im Jahr 1973 fing eine neue Ära mit dem Vorsitzenden Jaroslav Tipek und dem Trainers Musil an, die mit dem Aufstieg in die erste Liga und der Präsentation einer kräftigeren Mannschaft begann. Panenka, Jarkovsky, Mastnik, Hruska, Borovicka und andere waren die Achse dieser immer besser werdenden Mannschaft. 1977 wird Tomas Pospichal der Trainer von Bohemians. In dieser Zeit stiess auch ein Spieler namens Karol Dobias zur Mannschaft. Unter der Führung von Tomas Pospichal und einem guten Funktionärumfeld steigerte sich die Manschaft immer weiter, man spielte regelmäßig in den Pokalspielen. 1981 wechselte Antonin Panenka zu Rapid Wien, was viele als verschenkte Fußballfreude bezeichneten, und auch Dobias und Valenta verließen das Team. <br /><br /> Jedoch ergänzte man die Mannschaft ideal und im Jahr 1983 wurde ein langjähriger Traum von allen (Funktionären, Spielern und hauptsächlich Fans) erfüllt: der Titel "Ligameister". Bis zum Jahr 1987, als Trainer Pospichal Bohemians nach 10 Jahren verließ, war Bohemka immer im oberen Drittel der Tabelle. Nach Finanzierungsproblemen trat Jaroslav Tipek von seiner Position als Vorsitzender zurück. <br /><br /> Im Jahr 1990 belegten Bohemians unter der Führung des Trainers Ledecký den vierten Platz. Die dauernden Umwälzungen im Klub wirkten sich in den schwachen Leistungen der Mannschaft aus, als Folge daraus stieg die Mannschaft im Jahr 1995 in die 2. Liga ab. In der zweiten Leistungsklasse spielten Bohemians zwar eine starke Saison und stiegen von der vierte Stelle wieder in die 1. Liga auf, aber die Mannschaft war nicht stark genug. Spieler kamen und gingen und auch die Trainer wurden sehr oft gewechselt, trotzdem stieg Bohemka wieder ab. <br /><br /> Mit dem Trainerpaar Petrzela - Borovicka fing die Konsolidierung des Teams an. Sie wählten junge und kampfkräftige Spieler aus und 1999 folgte der neuerliche souveräne Aufstieg in die oberste tschechische Spielklasse. In der Saison 1999/2000 gebärdete sich Bohemka in der 1. Liga nicht wie ein Neuling, sondern bewegte sich an der Spitze der Tabelle und zum Schluss besetzte sie die 7. Stelle. <br /><br /> In der Saison 2000/2001, hielten sich die Grünweißen in der Mitte der Tabelle ohne sich Sorgen über einen Abstieg machen zu müssen. Die Leistungen waren jedoch sehr unterschiedlich (z.B. klar gewinnen Bohemians 4:2 im Heimspiel gegen Sparta Prag, unmittelbar darauf verlieren sie 0:3 in Teplitz und mit großen Schwierigkeiten retten sie zuhause das Unentschieden gegen Sigma Olmütz). Zum Schluss landeten Bohemians auf dem 8. Tabellenplatz.

05.09.2001
Ostatní
Autor:
Jindřich Bardon, Alex May